23. Deutsch-Niederländisches Freundschaftsturnier bei Hangover Heidelberg (HC Heidelberg) / 28. bis 30. Juni 2019
Beverwijk vor 12 Monaten: „alea iacta est“ (für Nicht-Lateiner: sinngemäß „die Würfel sind gefallen“) – das nächste Turnier findet in Heidelberg statt! Der Beginn einer schweren Geburt, um die die Gastgeber nicht immer zu beneiden waren, aber offenbar mit einem guten Ende. Neben viel Organisation und Arbeit war Ferienanfang in einigen Bundesländern – da sich halb Holland also in Heidelberg befand und auf dem Clubgelände campte, zog es vermutlich unzählige Deutsche ins Nachbarland, wo sie unerwartet leere Landstriche vorfanden! Nach monatelangen Mühen einschl. mancher Zu-, dann doch Absagen noch bis Juni war das Teilnehmerfeld letzten Endes komplett. Ein
unbestätigtes Gerücht besagt, daß die aktuelle „Körperwelten“-Ausstellung Gunther von Hagens in Heidelberg ebenfalls harte Konkurrenz darstellte – ob Mancher der Abwesenden dort seine Zukunft vor sich sah oder vielleicht auch schon Teil der Ausstellung war, konnte nicht mit Sicherheit geklärt
werden…Der Startschuss ins Wochenende erfolgte Freitag abend mit einer eindrucksvollen Schifffahrt auf dem Neckar, bei bestem Sommerwetter, ohne jeglichen Eisberg und das Schiff hieß auch nicht „Titanic“ – laut übereinstimmenden Aussagen der Teilnehmer war es super, und die Fotos sagen mehr als 1.000 Worte!! Bis zum Turnierbeginn Samstag morgen waren auch die Letzten eingetrudelt und los ging’s. Und das am heissesten Wochenende des Jahres mit Temperaturen deutlich über 35 Grad im Schatten
(und den suchte man auf dem Spielfeld meistens vergebens…), an dem Alle ordentlich „durchgebacken“ und das maximale Haltbarkeits- bzw. Verfallsdatum der meisten Spieler deutlich überschritten wurde!! Also statt DNFT vermutlich eher „Ironman/-woman“! Traditionell spielt man zu elft auf Großfeld, immer ein deutsches gegen ein niederländisches Team. In
Heidelberg gibt’s 2 Plätze: einen am Clubhaus und einen ein Stückchen entfernt, auf dem wir quasi das Wochenende verbrachten. Der Weg dorthin erinnerte ein wenig an längst vergangene Schulwandertage, die letzte Völker-, alternativ Krötenwanderung. „…ich bin dann mal weg!..“, und das
Warmlaufen war somit auch gleich erledigt. Fleissige Helfer hatten Wassereimer mit Schwämmen als Erste-Hilfe-Maßnahme gegen die Hitze aufgestellt, die wurden eifrig genutzt und geleert. Und einen Schiri mussten wir auch nicht stellen – ein unbeirrter Heidelberger Teenie, geschätzt zwischen 12 und 14 Jahre alt, pfiff die beiden Tage auf Platz 2 fast durch. Großen Respekt für diesen Einsatz! Geplant waren sechs Spiele à 25 min, man einigte sich in Anbetracht der Hitze einmütig auf 2×10 min mit einer Trinkpause. Die Mainhoppers absolvierten Samstag vier und Sonntag noch zwei Spiele, sie endeten mit vier Unentschieden, einem Sieg und einer Niederlage. Alle Jahre wieder: die Tore liessen sich an einer Hand abzählen, da ist nach wie vor „Luft nach oben“ ! Aber – warum sollte man sonst
auch weitermachen oder gar wiederkommen?!! Es muß schließlich einen Anreiz geben! Man hatte auch den Eindruck, daß der Altersdurchschnitt beim niederländischen Trimmhockey doch ordentlich unter unserem liegt, das können wir nächstes Jahr mal überprüfen. Am Sonntag morgen gab Walter der nicht versammelten Weltpresse ein aufsehenerregendes, investigatives Interview zur Lage der Nation, der deutschen Hockeykultur oder was-auch-immer – leider konnte man aufgrund seines grauenvollen Dialektes nicht verstehen, worum es ging….
Aber Samstag abend erstmal ab ins B&B-Hotel. Große Freude: die Zimmer sind klimatisiert, und nach kleinen Korrekturen am Temperaturregler erwartete uns erholsame Kühle! Zu Fuß ging’s dann zurück Richtung Turnierfete im Club, und da ereignete sich mitten auf einer Kreuzung eine Art „biblisches Wunder“: fast wie bei Moses im Schilfkörbchen auf dem Nil, so lag dort nackt und wehrlos eine Puppe (männlich) mitten auf der Fahrbahn und wurde selbstlos von Mechthild gerettet. Auffallend ist, daß es sich offenbar um eine Akupunkturpuppe von ordentlicher Größe handelt – ob sie tatsächlich Jemand vom Autodach fiel oder herzlos weggeschmissen wurde, war nicht mehr festzustellen. Das Findelkind wurde auf den Namen „Ken“ getauft und liebevoll aufgepäppelt bzw. angezogen und dekoriert, eine passende Barbie wird noch gesucht! Ob wir für ihn Lösegeld bekommen werden? Abwarten…!
Die Party: ein Bombenerfolg, wobei die Gastgeber durch mehrere Jahre „Blue-Moon-Party“ ja kampferprobt sind (die sie nun wegen Namensrechten neu definieren müssen, wie wär’s mit „Bluu Muuh“?!). Das Essen war gut, jedenfalls für Alle, die pünktlich und schnell genug waren; ein Engpass wurde überbrückt und bescherte manchem Heidelberger Pizza-Bäcker ein gutes Zusatzgeschäft! Wetter und Stimmung sowieso top, und Holländer sind hinsichtlich Partysongs (für deutsche Ohren kaum verständlich) und nationale Volkstänze, zum Glück ohne Holzschuhe, nahezu unschlagbare, nicht zu bremsende Partykracher! Steffi und Dirk „Dörk“ schafften immerhin zusammen eine Runde ‚Dancing Queen’! Auf dem Rückmarsch zum Hotel hätte es fast noch ein 2. Adoptivkind gegeben – eine Art der-die-das
lebende Heidi, aber da war schnell klar: wir sind eindeutig NICHT auf einer
Wellenlänge, das Objekt der möglichen Begierde war eher ‚auf Krawall gebürstet’… Sonntag morgen also die letzten beiden Spiele – Überraschung, man hatte sich tatsächlich schon fast an die Hitze gewöhnt. Und es gab quer durch die Mannschaften anscheinend keine größeren Verletzungen oder Hitzschläge – allerdings opferte man vorsichtshalber das beliebte letzte
„Länderspiel“ deutsches gegen niederländisches Mixed-Team, ein wenig schade! Nach gemeinsamen Mittagessen ging’s langsam Richtung Verabschiedung – Siegerehrung mit Ranking gibt es hier nicht, jede Mannschaft wurde mit einigen herzlichen Worten bedacht und umgekehrt sowie der nächste Austragungsort mitgeteilt: es geht nach Amstelveen.
Groeten nach Holland, wir kommen!! Und DANN hieß es: Mann+Maus nochmal aufs Feld, wir machen noch Video und Bilder mit einer Drohne! Mancher hatte vielleicht „Droge“ verstanden, denn die Begeisterung war groß und das
Ergebnis kann sich sehen lassen! Und so ab 15 h setzte der Exodus in alle Richtungen ein.
Mitgehoppert waren: Anne, Astrid, Martina, Mechthild, 2x Christian, Winnie, Dirk, James, Walter, Norbert plus die Chronistin; am Samstag noch Jacqueline, Alberto und 2x Mathias. „Groupies“ am Samstag für nicht mal eine Stunde: Dagmar und Gitta.
Den Gastgebern, die ein tolles und unvergessliches Event auf die Beine gestellt haben, das mit zahllosen Fotos dokumentiert wurde, ein riesiges Dankeschön (und gute Erholung)!!!
Steffi