Turnerbund 1888 Erlangen Hallenturnier 2024

09.-10.November

Die Erlanger Hockey Gwerch (so der Eigenname der Elternhockeymannschaft) laden seit Menschengedenken jährlich zu Beginn der dräuenden Hallensaison zu ihrem Turnier ins Frankenland.
Die Nachfrage, dort teilnehmen zu dürfen, ist durchaus groß und die sich bewerbenden Teams schätzen sich glücklich, falls zu den 10 auserwählten Gastmannschaften gehörig.
Normalerweise. Diesmal musste ein zusammengewürfeltes Mix-Team in die Bresche springen, eine entstandene Teilnehmerlücke zu füllen. Aber was ist schon normal im derzeitigen Elternhockey? Romantiker, die sich noch wohlig an eher betuliche Artisten am Stock erinnern mit übersichtlichem Talent und spärlicher sportiven Ausbildung, dafür mit Löweneifer ersatzweise ausgestattet, werden sich verwundert die Augen reiben. Immer mehr Sportskanonen mit noch aktivem Hintergrund oder gerade erst irgendwelchen Kadern entsprungen tummeln sich mittlerweile auf den Geläufen. Dies ist zwar anerkannt erfreulich für den geneigten Zuschauer, erfüllen die  Darbietungen nun auch eine etwas anspruchsvollere sportliche Erwartungshaltung.  Gleichwohl betrüblicher endet das Rennen für den noch traditionellen Crack. Hat er/sie schon alle Hände voll zu tun, seine eigenen Fertigkeiten unfallfrei auf den Platz zu bugsieren, bedarf es fast verwegener Hingabe, sich einer brausenden Lawine kühn zu behaupten um nicht gänzlich in Grund und Boden ausgespielt zu werden.

Diese Erkenntnisse durchaus im Hinterkopf, reiste eine mit Gästen aufgefüllte Mainhoppers-Truppe trotzdem wohlgemut gen Süden, sich den Herausforderungen tapfer zu stellen. Und vielleicht die eine oder andere -kleine- Überraschung landen zu können. Und, nicht zu vergessen, der Spaß und die Freude an dem ganzen Zinnober überwiegt so wie immer und macht alle sportiven Malaisen mehr als wett. Und, in der Tat, Törchen konnten erzielt werden und sogar Pünktchen ergattert. Aller Ehren wert.

Die Gastgeber reklamieren, neben den Wettkampfergebnissen auch die Resultate aus neben dem Turnierplan stattfindenden hockeyfremden Spielchen mit in die Endwertung einfließen lassen zu wollen, ebenso weiche Faktoren wie am längsten das Tanzbein geschwungen, am wenigsten gemeckert, kameradschaftliche Größe gezeigt etc. etc.. Das System dahinter ist zwar auch nach intensiven investigativen Recherchen ausgesprochen nebulös geblieben, der Zweck heiligt aber die Mittel.  Alle Teilnehmer waren enthusiastisch dabei und das Turnier wieder ein angenehmes Ereignis, das zum erneuten Aufschlag bei nächster Gelegenheit einlädt.
Wir haben uns das Wochenende vertrieben mit Nägeln per ulkigen Hockey-Hämmern einzuschlagen, Papierschiffchen über Tische zu pusten, Hockey-Kugeln und  -Gegnern nachzujagen, andere Bälle an Seilen zu balancieren, die Party zu entern, die Cocktailbar zu frequentieren, nach musikalischen Takten zu schwofen, mehr zu qualmen als der Feuerkorb, Buffets zu plündern – kurz, uns köstlich zu amüsieren.

Schön war es.
James
November 2024

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